„Der Geldgott“
von Peter Hack
Hacks schrieb die Komödie „Der Geldgott“ 1991, in der Zeit der
Umstellung Ostdeutschlands auf die Marktwirtschaft, wohl als
Warnung zu lesen vor eilfertigem, unüberlegtem profitorientierten
Handeln. Verständlich, dass Hacks in Berlin keinen Spielort für
die Uraufführung finden konnte und damit 1993 in die Provinz,
nach Greifswald, ausweichen musste. Selbstironisch kommentiert
der alte Herr seinen neuen Marktwert:“ Es ist schwer möglich, so viel geschrieben zu haben, ohne dass immer jemand aus Versehen etwas spielt“.
So ist also Hacks Stück „Der Geldgott“ jetzt in Hall gelandet. Die
ganz heutige, witzige Parabel über unser Streben nach Glück und
Reichtum fußt auf der altgriechischen Komödie „Plutos“ von Aristophanes:
Chremylos, ein attischer Bauer, überlegt, ob er seinen Sohn zu einem Gauner erziehen solle, damit es diesem besser ergehe als ihm selbst. Vom delphischen Orakel erhält er den Rat, den Nächsten,den er trifft, zu sich nach Hause einzuladen.
Dieser Nächste entpuppt sich als Gott Pluto, Gott des Reichtums,
der blind die Güter unter den Menschen verteilt. Chremylos lässt
Pluto von Asklepios heilen. Jetzt kann der großzügige Pluto gefeiert
werden, Penia hingegen, die Göttin der Armut, wird verjagt.
Der Stoff scheint heute aktueller denn je: Geld und Politik stehen im Zentrum der Handlung. In der köstlichen Komödie stolpert der Handwerker Chremylos durch eine ihm unbekannte, fremde Geschäftswelt mit schier unbegrenzten Möglichkeiten. Assoziationen zu unserem Leben sind unvermeidlich, auch wenn die Geschichte in der Antike spielt.
mit Hanspeter Höllriegl, Vanssa Eberharter, Max Stroka, Lorenz Penz, Susanne Jäger, Christina Neßmann, Kurt Benkovic und Erich Thummer
unter der Regie von Hermann Freudenschuss
Danke an Christina Neßmann (Prodktionsleitung), Peter Fejes (Plakat), Iris Jäger (Kostüm), Andreas Freudenschuss (Licht), Andrea Perle (Bühne und Licht) und Peter Holzer (Bühne.)