Eine Szenenkollage reiht einzelne voneinander unabhängige Szenen aneinander, was natürlich aufs erste willkürlich erscheinen mag. Durch inhaltliche Parallelen und thematische Variationen wird allerdings ein Zusammenhang zwischen den Episoden hergestellt.
In diesem Stück geht es um etwas sehr alltägliches: Begegnungen. Sei es zwischen Bekannten oder einander Fremden, jede Episode hat ihre eigene Note und ihren eigenen – zum Teil skurrilen –Zauber. Bei Kaffee oder Tee entwickeln sich dann Gespräche und Konflikte.
Wir kennen das Element der (ersten) Begegnung und des Miteinander-Etwas-Trinkens aus vielen Filmen und Theaterstücken. Der Dramatiker Friedrich Dürrenmatt meinte dazu sinngemäß:
Wenn zwei Figuren bei einer Tasse Kaffee sitzen, dann ist das ein alltäglicher Vorgang. Wenn das Publikum aber weiß, dass in eine der beiden Tassen Gift gemischt wurde, dann entsteht eine dramatische Handlung.
Aus der Sicht des Autors scheint die Episodenform, der vor allem der Film im letzten Jahrhundert huldigte, heute an Bedeutung verloren zu haben, sowohl was den Film als auch das Theater betrifft. Wahrscheinlich haben Fernsehserien (in endlos vielen Staffeln) dieses Konzept so erfolgreich abgelöst, dass es im Theater und in Filmen kaum noch angewendet wird. Ein Grund mehr, sich dieser „Form“ zu widmen
Der Reiz einer szenischen Kollage liegt darin, dass mit einem äußerst knappen Zeitbudget (in 7-10 Minuten) ein dramatischer Konflikt sichtbar und für das Publikum nachvollziehbar dargestellt werden soll, was natürlich an Schauspielerinnen und Regie eine hohe Herausforderung darstellt. Aber darin liegt auch der Reiz: innerhalb dieses sehr engen Zeitrahmens das Wesentliche eines dramatischem Geschehen einzufangen, es darzustellen und dem Zuseher verständlich zu machen. Die Latte liegt hoch, denn dabei sollte es auch Wendungen geben und Humor als Würze im Spiel sein.
Die Spielleitung will dabei herausarbeiten, wie Menschen Beziehungen leben und gestalten, sowohl neue wie alte, welche Einstellungen und Handlungen ihnen in Beziehungen helfen und sie voran bringen, welche diese aber auch behindern oder vielleicht sogar unmöglich machen.
Autor und Idee: Kurt Benkovic
Regie: Stephanie Larcher-Senn und Kurt Benkovic
mit Max Stroka, Sonja Fuchs, Eva Kuster,Hans-Peter Höllriegl, Peter Holzer, Erich Thummer, Rene Orbini, Annette Lechner, Lorenz Penz, Tina Taferner, Bruno Graber, Christina Neßmann und Heinz Schnaiter.
Danke an Peter Fejes (Plakat/Folder), Iris Jäger (Kostüme und Ausstattung), Andreas Freudenschuss (Licht), Doris Kogler und Arthur Bliem (Bühnentechnik) und Christina Neßmann (Produktionsleitung).
Eine Kooperation mit dem Bogentheater.